Ab welchem alter müssen kinder rücksicht nehmen
Wohnungseigentümer mit Kindern und ohne Kinder haben oft unterschiedliche Interessen. Für ein friedliches Zusammenleben ist es deshalb besonders wichtig, für die jeweils andere Seite Verständnis aufzubringen, rät WiE-Vorständin Gabriele Heinrich. Einige rechtliche Grundsätze, die dabei gelten, hat Wohnen im Eigentum für Sie hier zusammengestellt. Wenn Kinder spielen und toben, müssen die anderen Bewohner demgegenüber tolerant sein. Kinderlärm ist nach der Rechtsprechung keine "schädliche Umwelteinwirkung" im Sinne des Bundesimmissionsschutzgesetzes. Geräusche, die ihren Ursprung in einem altersgerecht üblichen kindlichen Verhalten haben, sind - gegebenenfalls auch unter Inkaufnahme erhöhter Grenzwerte für Lärm - grundsätzlich hinzunehmen. Die Toleranz hat jedoch Grenzen: Wie bei jeder Art von Lärm ist auch bei Kinderlärm auf die Belange und das Ruhebedürfnis der Nachbarn Rücksicht zu nehmen. Beschluss des BGH vom So kann von kleinen Kindern keine Einhaltung der üblichen Ruhezeiten verlangt werden: Je kleiner sie sind, desto weniger können sie sich daran halten.
Ab 3 Jahren: Rücksichtnahme lernen
Klauseln im Mietvertrag, die Kindern das Spielen mit Freunden untersagen, sind ungültig. Die einzige gesetzlich festgelegte Ruhezeit ist die Nachtzeit von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens. Eine Mittagsruheregelung gibt es vom Gesetz her nicht. Sie kann jedoch über die Hausordnung im Mietvertrag festgelegt sein. Anders sieht es aus, wenn den Eltern Vernachlässigung der Aufsichtspflicht oder absichtliches Ignorieren des Kindes nachgewiesen werden kann. Dies wird aber nur sehr selten der Fall sein. Ist eine Mittagsruhe in der Hausordnung vorgesehen, müssen sich Babys und Kleinkinder nicht daran halten, ältere Kinder und Jugendliche dagegen schon. Unzumutbar laute Aktivitäten wie zum Beispiel Rollschuh-, Skateboard- oder Fahrradfahren müssen jedoch während der Ruhezeiten bei älteren Kindern und Jugendlichen von den Eltern unterbunden werden. Dies gilt ebenso für das Springen von Möbeln oder ähnliche unnötig Lärm verursachende Dinge. Instrumente, die mit Verstärker gespielt werden, sind immer auf Zimmerlautstärke einzustellen. Sofern das Spielen im Hof im Mietvertrag nicht ausdrücklich untersagt ist, können Kinder der Mieter und deren Freunde Gemeinschaftsflächen zum Spielen nutzen.
Ab 5 Jahren: Kindern aufgepasst! | Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten. Ein lautstarker Streit zwischen Geschwistern, das weinende Baby in der Nacht, Indianergeheul im Garten oder das Getrampel auf dem Parkettboden. |
Ab 7 Jahren: Verantwortung für andere | Neu: Onlinekurse bei babelli. Kleinkind » Alltag mit Kleinkind » So viel Lärm dürfen Kinder machen. |
Ab 5 Jahren: Kindern aufgepasst!
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten. Ein lautstarker Streit zwischen Geschwistern, das weinende Baby in der Nacht, Indianergeheul im Garten oder das Getrampel auf dem Parkettboden. Kinder sind meistens alles andere als leise. Doch welche Lärmbelästigung durch Kinderlärm beim Nachbarn muss toleriert werden? Und ab wann gilt dies als Ruhestörung durch Kinder. Und was sagt das Mietrecht hierzu? Diese und andere Fragen beantwortet dieser Ratgeber. Nachbarn oder Vermieter müssen daher die mitunter lauten Geräusche der Kinder üblicherweise hinnehmen. Ja, Eltern müssen ihre Kinder dazu anhalten, sich an die durch Gesetze oder Verordnungen festgelegten Ruhezeiten zu halten. Über weiter Optionen informieren wir Sie hier. Kinder haben einen natürlichen Spiel- und Bewegungsdrang. Dies ist Teil einer gesunden Entwicklung und daher zu tolerieren. Hierzu gehört vor allem der beim Spielen übliche Kinderkrach , aber auch das Lachen und Weinen und das Schreien des Babys, wenn es nachts wach wird. All diese Geräusche müssen Nachbarn grundsätzlich akzeptieren.
Ab 7 Jahren: Verantwortung für andere
Dazu gehört, dass Kinder singen, lachen, rufen und auch durch das Rumrennen Getrampel verursachen. Bei Babys oder Kleinkindern trägt auch das Weinen und Schreien zu einem Geräuschpegel bei, der durchaus als störend empfunden werden kann. Dennoch müssen Nachbarn aufeinander Rücksicht nehmen und ab einem bestimmten Alter können Eltern Kinder auch zu einer solchen Rücksichtnahme erziehen. Fühlen sich Nachbarn durch Kinderlärm oder Trampeln gestört, sollte als erster Schritte immer zunächst das Gespräch gesucht werden. Denn es gilt grundsätzlich, dass Kinderlärm nicht als Ruhestörung oder Lärmbelästigung anzusehen ist. Das wurde bereits durch das Amtsgericht Bergisch-Gladbach in einem Urteil festgehalten AG Bergisch-Gladbach, Geräuscheinwirkungen, die von Kindertageseinrichtungen, Kinderspielplätzen und ähnlichen Einrichtungen wie beispielsweise Ballspielplätzen durch Kinder hervorgerufen werden, sind im Regelfall keine schädliche Umwelteinwirkung. Zwar bezieht sich die Regelungen auf Lärm aus Einrichtungen , im Grundsatz gilt dies jedoch auch für eine Lärmbelästigung durch Kinder.